Diabetes mellitus – im Volksmund auch „Zuckerkrankheit“ genannt – stellt als weltweit häufigste chronische Stoffwechselstörung immer noch eine oftmals unterschätzte Krankheit dar, die zunächst ohne große Beschwerden oder Schmerzen zu gravierenden Schäden an den Blutgefäßen des Körpers führen kann.
Dieser Angriff auf die Blutgefäße äußert sich bei den großen Blutgefäßen (Makro-Anigopathie) in einem steigenden Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen z.B. der Beine.
Die Schädigung der kleinen Blutgefäße (Mikro-Angiopathie) führt vor allem zu Schäden an den Augen (Retinopathie) und Nieren (Nephropathie).
Hierzulande verliert aufgrund einer diabetischen Retinopathie alle 6 Stunden ein Diabetiker sein Augenlicht.
Bei der diabetesbedingten Augenerkrankung unterscheidet man eine Schwellung des Netzhautzentrums (Maculaödem) von den Schädigungen der übrigen Netzhaut (nichtproliferative oder proliferative Retinopathie).
Die diabetesbedingte Erkrankung des Auges verläuft schleichend. Die Betroffenen merken erst viel zu spät, dass die Zuckerkrankheit ihre Augen bereits in Mitleidenschaft gezogen hat. Sehbeeinträchtigungen treten meist erst dann auf, wenn die Netzhautschäden den Punkt des schärfsten Sehens betreffen – den sog. Gelben Fleck (macula lutea) in der Netzhautmitte oder es aufgrund neugebildeter Blutgefäße zur Einblutungen in den Glaskörper gekommen ist.
Die Maculopathie mit Flüssigkeitsansammlung und einer verdickten Netzhaut im Bereich des Netzhautzentrums (Maculaödem) sind der häufigste Grund für Erblindung bei Diabetikern.
Eine Spiegelung des Augenhintergrundes (Ophthalmoskopie) einmal jährlich gehört zu den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bei Diabetikern. Dieser schmerzfreie Blick ins Augeninnere ermöglicht die Früherkennung von Gefäßveränderungen und Ablagerungen in der Netzhaut.
Bei einer bereits vorliegenden Retinopathie sind weiterführende Untersuchungen wie die optische Kohärenztomographie (OCT) zur Diagnose eines Maculaödems oder eine Fluoreszenzangiographie (FAG) zur Darstellung der Blutgefäße sinnvoll.
Die Sicht verbessern und erhalten: Möglichkeiten zur Behandlung von Augenschäden
Neben der Vorbeugung durch gute Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckeinstellung und Verzicht aufs Rauchen stehen heute vor allem zwei Therapieverfahren zur Verfügung die Sehleistung zu verbessern und einen Verlust der Sehkraft zu verhindern: Laser- und Injektionsbehandlung.
Die Laserbehandlung eignet sich vor allem dann, wenn sich neue Blutgefäße im Auge gebildet haben (proliferative Retinopathie). Mit konzentriertem Lichtstrahl wird erreicht, dass die krankhaften Gefäße schrumpfen. In mehr als der Hälfte aller Fälle verhindert diese Behandlung, dass der Sehverlust weiter fortschreitet. Für die Behandlung reicht in der Regel eine örtliche Betäubung mit Augentropfen aus.
Gerade bei der Sehbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Maculaödems ermöglichen spezielle Augeninjektionen Besserung. Die Injektionen, die unter örtlicher Betäubung in den Glaskörper des Auges gespritzt werden enthalten sog. VEGF-Hemmer, die genau den Wachstumsfaktor hemmen, der die Bildung neuer Blutgefäße im Auge sowie die Gefäßdurchlässigkeit und damit die Ödembildung fördert. Oft verbessert diese abschwellende Wirkung sogar wieder die Sehfähigkeit von Diabetikern.
Halten Sie als Diabetiker Ihre Augen im Blick und nutzen Sie die Möglichkeit zu regelmäßigen Untersuchungen bei Lichtblick MVZ Nordhessen. Hier stehen Ihnen alle aktuellen diagnostischen Verfahren (OCT, FAG) und kompetente Beratung zur Verfügung. Und sollten bereits behandlungsbedürftige Veränderungen vorliegen, erhalten Sie bei Lichtblick MVZ Nordhessen medizinische Hilfe – ob Laserbehandlung oder Injektionstherapie (IVOM) – nach modernstem Standard.